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24.03.2016 | Autor: Wendy

Es ist viel passiert…

Lange ist es her, seit ich mich das letzte mal bei euch gemeldet  habe.

Es lief einiges, das Meiste sogar sehr gut. Angefangen von meiner Reise nach Stockholm an den City-Event. Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl in Stockholm. Die Umgebung, die beiden Sonnenuntergänge und meine Familie war mit dabei. Dies gab mir eine Ruhe, die ich die Tage zuvor noch nicht hatte. Und am Rennen lief alles super weiter. Ich konnte mich von Lauf zu Lauf steigern und schlussendlich stand ich sogar zuoberst auf dem Podest. Wahnsinn. Zum Feiern blieb leider nur kurz Zeit, da ich am nächsten Tag nach Andorra weiterreiste. Doch besser nur kurz als gar nicht.

In Andorra musste ich mich zuerst von dem Muskelkater erholen, den ich mir jedes Mal bei einem Parallel-Rennen hole. Darum war es mir vielleicht plötzlich lieber auf den Speed-Skis – da musste ich mich weniger schnell bewegen.  Im Super-G habe ich mich in Soldeu plötzlich sehr wohl gefühlt. Ich habe herausgefunden auf was ich achten muss, damit es einfacher geht und auch noch schnell ist. Darum habe ich es auch in Andorra aufs Podest geschafft. Nach Andorra hiess es zwei Tage nach Hause bevor es weiter in die Slowakei ging.

In Jasna hatten wir dann ein bisschen Probleme mit dem Wetter. Wir waren 5 Tage dort und es war nie richtig schön. Doch schlussendlich wurde uns auch bewusst warum. Jasna bedeutet auf slowakisch „klar“ und dies ist richtig ironisch gemeint, weil sie eben nie schönes Wetter haben. Jedoch war ich super drauf. Im Slalom wurde mein Kampf mit einem zweiten Platz belohnt und im Riesenslalom bin ich leider nach meinen besten Riesenslalom-Schwüngen des Jahres gestürzt. Doch zum Glück ist nichts passiert.

Guten Mutes ging es weiter auf die Lenzerheid. Diesmal gab es eine Premiere für mich. In der Super-Kombination sind wir zuerst den Slalom gefahren und dann den Super-G. Ich fand es richtig spannend mal etwas neues auszuprobieren. Doch als ich als 30igste am Start war und mich aufgewärmt habe, wusste ich plötzlich nicht mehr ob ich es wirklich so gut fand , denn ich wurde nervös. Doch schlussendlich glaube ich, dass es genau diese Situation gebraucht hat um so einen super Super-G Lauf von mir zu zeigen, denn ob ich auch sonst so ans Limit gegangen wäre, steht in den Sternen…  Dieses Rennen war etwas ganz besonderes für mich, vor allem der Super-G. Ich dachte, ich habe das Rennen schon im oberen Teil verloren. Danach bin ich eine frechere Linie gefahren und vor dem Ziel kamen nochmals Probleme dazu. Ich habe mir während den letzten zwei Toren gesagt: "Du hast es probiert, es war leider nichts". Als ich dann die Zuschauer jubeln sah, dachte ich, vielleicht hat es aufs Podest gereicht. Und dann der Moment als mir bewusst wurde, dass ich gewonnen habe, nicht nur das Rennen sondern auch die Kugel – unbeschreiblich.

In St. Moritz hiess es dann Team-Event, Slalom und Riesenslalom. Beim Team-Event war ich dann auch dabei, obwohl es für die Fitness nicht die beste Entscheidung war. Denn die letzten Wochen waren hart. Jedoch mache ich es extrem gerne und ich war ja nicht die einzige Athletin die nun drei Rennen am Stück hatte. Der Team-Event war einmal mehr extrem spannend und einmal mehr durften wir den Sieg nach Hause fahren. Wir hatten ein cooles Team und es herrschte eine gute Stimmung im Team . Im Slalom war ich dann nach dem 1. Lauf auch noch gut im Rennen, leider konnte ich meine Ausgangslage nicht ins Ziel bringen. Ich habe mir ein bisschen zuviel Druck gemacht, weil ich in der Endabrechnung unbedingt 3. Im Slalomweltcup bleiben wollte. Dies hat mir ein wenig die Lockerheit genommen und dadurch wurde ich auch müde im Kopf. Schlussendlich war es jedoch ein weiterer sehr guter 4. Rang. Umso schlimmer war dann der Tag darauf. Im Riesenslalom ging es überhaupt nicht. Ich konnte mich aber im 2. Lauf noch steigern, jedoch macht ein grosser Bremsschwung zwischendurch nicht wirklich Sinn. Schade war’s, denn ich hätte es noch unter die Besten 30 schaffen können und dies hätte mir nächstes Jahr eine bessere Startnummer gegeben. Ich war extrem von mir enttäuscht, aber solche Tage gibt es immer wieder.

An den Schweizermeisterschaften durfte ich dann noch zwei Podestplätze mit nach Hause nehmen. Einen 2. Rang im Riesenslalom und den Sieg im Slalom.

Nun muss jedoch mein Energiespeicher über Ostern gefüllt werden, damit ich dann für die Speed SM, die Skitests sowie Trainings im April vorbereitet bin.

Dies war mit Abstand meine beste Saison bisher. Jedoch konnte ich es bis jetzt noch nicht richtig verarbeiten. Ich glaube, ich hatte zu wenig Zeit für mich um mir dessen bewusst zu werden was ich geleistet habe und dass ich häufiger mit mir zufrieden sein sollte. Darum melde ich mich wieder bei euch, wenn ich dies ein wenig verdaut habe.

Bis bald,
eure Wendy

Fotos: © links: Toto Marti, Mitte: Toto Marti; rechts: Alain Grosclaude / Agence Zoom